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Reisebericht März 2013 (Sabine & Petra :-)

 

eigentlich müsste der Bericht ein halbes Buch werden soviel wie wir dieses mal erlebten…… ich werde versuchen mich kurz fassenLächelnd

 

Wir trafen uns bei Bille und der super lieben Hedi (aus Kaposvar) in Erlangen zum Spenden einladen und verbrachten noch ein paar nette Stunden, und leckeren Spaghetti als Wegzehrung, für die Fahrt nach Ungarn. Wir wussten, daß das Wetter leider nicht so toll dort werden soll und dachten, naja es wird schon irgendwie werden. Gegen Mitternacht entschlossen wir uns loszufahren, da wir gegen Vormittag in Nagykanizsa sein wollten.

 

Die Fahrt war gut, Wetter machte gut mit, es war zwar kalt aber man konnte gut durchkommen. Gegen morgen in Graz angekommen, fing es langsam an zu nieseln und je weiter wir vorrückten umso „ekelhafter“ wurde das Wetter L Bereits in Slowenien Ri. Ungarn schneite es so heftig daß wir teilweise nur noch Schritttempo fahren konnten. Dann sahen wir schon die ersten Autos im Graben liegen und zu guter Letzt stand ein Sattelschlepper auch noch quer auf der Strasse.

 

Im größten Schneetreiben kamen wir in Nagykanizsa im Tierheim an. Inzwischen kam ein unheimlicher Sturm auf und fegt mit starkem Schneesturm über das Land – aber der Transporter musste ausgeräumt werden. Zwei Helfer standen uns zur Seite, ich denke sie hätten in dem Moment wohl auch lieber was anderes gemacht – hier konnten wir einen Großteil der Spenden schon lassen! Nach getaner Arbeit mussten wir uns erst mal im Aufenthaltscontainer, der schön warm war, auftauen! Finger und Füsse glichen einer Eishöhle. Unsere Gedanken, die armen Hunde dort draußen und ganz besonders die an den Ketten und jene, die in den Zwingern schutzlos dem Sturm ausgesetzt sind. Uns kam es wirklich vor wie das Grauen besonders wenn man weiß, wie gut haben es die eigenen Tiere zu Hause, wie lieben sie die Wärme und sitzen bei kaltem Wetter häufig am Ofen und dösen. Etwas was diese Tiere gar nicht kennen, es stimmte uns mehr als traurig. Wir drehten die kleinen Filme (unten) und machten Fotos, mussten uns aber zwischendrin immer wieder „auftauen“ Besonders ans Herz ging uns die kleine schwarze Hündin die an der Kette neben dem Container hing. Der eisige Wind wehte ohne Erbarmen hier durch, am Boden waren Knochen verteilt (ihr Futter L) auch die kleine Hütte war nicht gerade heimelig einladend. Sie hatte nicht viel auf den Rippen und freute sich wie Bolle als wir sie streichelten.

 

Die Aussicht war schlecht an diesem Tag durch die Zwinger zu gehen und Fotos zu machen, so gut wie unmöglich! Mittags sind wir dann mit Aniko einen Hund einfangen gefahren, er lief frei in der Stadt umher. So ein hübscher Kerl. Danach ging es zum Tierarzt, dort holten wir eine frisch kastrierte Hündin ab L In Ungarn ist das Gang und Gebe, die Tiere werden noch unter Narkose wieder ins Tierheim gebracht, für uns in D nicht nachvollziehbar und das bei der Kälte.  Wir konnten mit Pali und Aniko an diesem Tag leider nur einiges besprechen, da unser Termin abends platzte …. öffentliche Durchsage im Radio – alle Leute sollen zu Hause bleiben. Es gibt bereits Massenkarambolagen und viele Strassen sind schon geschlossen. Wir nutzten die Zeit und holten den Schlaf nach in der Hoffnung, morgen sei der Spuk vorbei.

 

Zum Glück hatten wir Internet und konnten am nächsten Morgen Skype nutzen und uns mit Marlou kurzschließen. Leider waren die Aussichten mehr als schlecht im Land. Westl. lag eine Wetterverbesserung vor, die Sonne schien sogar leicht, aber es war noch sehr stürmisch.  Östlich in Ungarn jedoch war noch „Land unter“ Im ungarischen Fernsehen liefen ständig Berichte über Massenkarambolagen, eingeschneite Autos und sogar die eigenen Schneepflüge landeten im Strassengraben!!! Autobahnen und Strassen sind gesperrt. Für uns stand fest, daß keine Weiterfahrt nach Mohacs an diesem Tag möglich ist, wir müssen warten wie das Wetter morgen wird und uns dann kurzfristig entscheiden.

 

Da das Wetter in Nagykanizsa gut war entschlossen wir uns gegen Mittag das Tierheim zu besuchen. Nun war es möglich einige Fotos zu machen. Mit ein paar ungarischen Helfern machten wir uns auf, Fotos aufzunehmen und Infos zu notieren. Wir lernten wieder ein paar Wörter ungarisch hinzu J

 

Wir konnten nur einen Bruchteil an Tieren  aufnehmen, wunderschöne, liebe und freundliche Tiere. Bei fast 300 Tieren bräuchte man wohl Wochen ….  Es muss hier aber im Tierheim selbst so viel geändert werden, wir hoffen hier mit Palis Hilfe viel erreichen zu können.

 

Am nächsten Tag warteten wir den aktuellen Strassenbericht ab, die Hauptstraßen wären befahrbar, ein Teil der Autobahnen auch. Wir entschlossen uns die Fahrt anders herum zu beginnen, Nagykanizsa, Kaposvar, Dombovar, Bonyhad und Mohacs. In Dombovar trafen wir wieder alle holländischen Helfer und wir freuen uns immer sehr alle zu sehen. Auch den neuen „Tötungsmann“ lernten wir kennen, kein Vergleich zum „Alten“ Dort hat sich auch sehr viel getan, wir werden das unter Projekt „Dombovar“ demnächst näher berichten!

 

Die Strasse von Nagykanizsa nach Kaposvar war eine einzige Katastrophe, überall lagen noch Autos in den Strassengräben, auch Busse und Schneepflüge. Die Strasse war noch ein einziges Eisfeld, es war als fahre man die Strecke ständig über einen total kaputten Feldweg! Wir brauchten für die Strecke doppelt so lange als sonst. Es lief alles gut in Kaposvar (hier sind wir mit den Nagyhunden erstmal Gassi gegangen), ab nach Dombovar und hier die gewohnte Route nach Bonyhad, plötzlich stand ein Polizeiauto wieder quer – Strasse gesperrt!!! So nun eine Umleitung gesucht – gar nicht so einfach, wieder Verspätung L Irgendwann gegen Abend kamen wir in Mohacs an, leider nur die Hunde einladen, kein Rundgang mehr und ab `gen Deutschland. Wir fuhren Ri. Budapest in der Zwischenzeit kam die Meldung, alle Autobahnen seien wieder frei. Immer wieder fanden wir aber noch Autos in den Gräben. Kurz vor Budapest, wir schon froh daß doch alles gut verlief – Polizeiauto!!!! Umleitung nach D über Slowenien!!! Oh nein das darf nicht wahr sein!!! Es war abends, die Hunde waren sehr brav und schliefen. Wir vesorgten sie immer wieder mit Wasser und Leckerlies und Kauknochen. Nur Mimi, die machte die ganze Herde dort hinten verrückt…. wir entschlossen uns Geschirr anziehen und ab ins Führerhaus mit Angurten und siehe da!!! Wir hatten einen neuen Copiloten – und ruhe war im Gebäck J

 

Morgens gegen 4.30 Uhr kamen wir dann in Deutschland an  und übergaben den ersten Hund an die neuen Besitzer.

 

Bis auf zwei Adoptanten waren alle sehr sehr nett und hatten auch Verständnis für unsere Situation! Allererstes Gebot war bei dieser Fahrt unsere Sicherheit und die der Tiere!!! Jeder der hier eine dicke Lippe riskiert sollte erstmal in solch einer Situation mitfahren….. Unsere Heidi war tüchtig am telefonieren und man will ja durch x – Anrufe den Leuten auch nicht auf die Nerven gehen! Es kann immer wieder während der Fahrt zu weiteren Verzögerungen durch diverse Vorkommnisse kommen und wir denken, daß wenn ein Restaurant in der Nähe ist man gut eine Stunde überbrücken kann!

 

Leider wurde auch eine Hündin nicht abgeholt! Es war uns im Vorfeld schon fast klar, da die Leute sich weder meldeten noch auf eine E-Mail antworteten. Die liebe Maus konnte zum Glück auf die Insel Fehmarn umziehen und wurde dort schon am ersten Tag ins Herz geschlossen.

 

Solche Handlungsweisen können wir überhaupt nicht nachvollziehen! Wie kann man sowas tun? Man sieht leider mal wieder, daß eine Vorkontrolle nicht viel aussagen kann über eine positive Vermittlung – da man den Menschen nicht in den Kopf sehen kann! Und auch das Bauchgefühl verlässt einem häufig wenn im Nachhinein Hunde wieder abgegeben werden, manchmal wirklich wegen Sachen die eigentlich mit etwas Engagement behoben werden können. Ein Tier kommt richtig im neuen Zuhause erst innerhalb der nächsten 6-12 Monate an. Man kann immer wieder Veränderungen sehen! Warum geben die Menschen dem Tier nicht diese Chance? Aber überwiegend haben wir wirklich tolle Familien für die Tiere gefunden und das macht uns sehr sehr glücklich!

 

Nun haben wir so ziemlich schon alle Wettersituationen durch und jede Fahrt macht einem ein Stück an Erfahrung mit Mensch und Tier reicher!

 

Herzlichen Dank auch an alle Spender von Futter- und Sachspenden und an diejenigen die uns immer wieder auch physisch unterstützen! Habt bitte etwas Geduld mit uns wenn wir nicht gleich alles auf einmal erledigen können. Auch die Kleiderspenden kam bestens in Ungarn an.


Besonders einen großen Dank an Bille, die die Strecke Erlangen bis Nordrhein-Westfalen mit Petra weitergefahren ist! Bille Du bist uns eine so große Hilfe – DANKE!!!

 

Liebe Grüsse Sabine

 
 
 
 
 
 
 
 
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