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Michael Völker


Reisebericht der Ungarnfahrt vom 2. 12. 2014 bis 7. 12. 2014


Für mich war es die erste Fahrt nach Ungarn, die ich mit gewissen
Vorstellungen antrat. Ihnen möchte ich berichten was ich erlebte und
welche Eindrücke ich sammeln konnte.


Wir fuhren abends um 22 Uhr mit dem Transporter von TIN bei mir ab.
Ella, mit der ich zusammenfuhr, war da schon einige Stunden unterwegs.
Sie kam bei mir an und wir luden in das eh schon volle Auto mein Gepäck und einige Spenden ein, die ich sammelte. Der Transporter war mit den Hundeboxen und Ihren Spenden voll beladen, zumindest gewichtstechnisch. Nach der langen Fahrt nach Nagykanizsa begannen wir auszuladen. Beim Abladen fiel mir dann auf, dass das Tierheim kein Futter bekam, obwohl einige Säcke an Bord waren. Ich dachte jedes Tierheim bekäme die Futterspenden zu gleichen Teilen aufgeteilt oder zumindest so, wie die Spender es für ein bestimmtes Tierheim vermerkt haben. Auf Nachfrage erklärte mir Sabine dann, dass das Tierheim Nagykanizsa einen Jahresvorrat an Futter gewonnen hatte und die Futterspenden deshalb an die anderen Tierheime verteilt werden. Weiterhin erfuhr ich, dass das Tierheim mit dem eingesparten Futtergeld andere Projekte finanzieren muss, zum Beispiel den Ausbau der Zwinger und des Geländes.


Ella erklärte mir zwischendurch auch vieles über Ungarn. Wie etwa, dass viele der Helfer im Tierheim und Arbeiter am Straßenrand, Sozialhilfeempfänger oder Arbeitslose sind, die diese Dienste verrichten
müssen. Die Straßen in- und außerhalb der Ortschaften sind sehr sauber und es liegt kaum Abfall herum. Die Straßen an sich sind teilweise in katastrophalem Zustand. Schlagloch an Schlagloch und diese sind oft
auch tief. Die Tierheime Nagykanizsa und Mohacs und auch die Tötung in Dombovar habe ich mir schlimmer vorgestellt, als sie tatsächlich sind. Hier haben die Spenden, die Sie TIN zur Verfügung stellen, Großartiges bewirkt und werden noch vieles verbessern. Gerade wird in Nagykanizsa das Quarantänehaus, das neu gebaut wurde, im Inneren hergerichtet. Es werden Fliesen verlegt, Windschutz und Isolierungen angebracht und das im laufenden Betrieb. Die Hunde sind wesentlich besser versorgt als ich dachte, selbstverständlich kann man das nicht mit deutschen Standards vergleichen. Die Hunde leben in Zwingern, meist mehrere zusammen, außer es geht vom Charakter des Hundes nicht, auf Betonboden mit Hundehütten oder gemauerten Unterkünften, welche teilweise mit Decken oder Stroh ausgelegt sind.


Einen Auslauf gibt es auch. In diesem können die Hunde ab und an mal alleine oder in der Gruppe laufen, aber leider nur selten. Die Mitarbeiter reinigen die Zwinger und füttern die Hunde, streicheln auch mal den ein oder anderen kurz. Man merkt, dass viele der Hunde nach Aufmerksamkeit und Berührung lechzen. Viele Hunde haben auch große Angst und brauchen einige Zeit, bis sie sich berühren lassen, aber wenn das Eis mal gebrochen ist, würden sie gerne stundenlang gekrault werden und jaulen wenn man geht. Am zweiten Tag halfen wir ein wenig auf einem Gnadenhof einer TIN-Helferin vor Ort und fuhren abends nach Mohacs weiter. In dem Tierheim in Mohacs haben Roland und ich dann Teile der Zäune ausgebessert und einen Zaun neu gezogen. Das Tierheim freute sich über diese unerwartete Hilfe sehr und lobte die Arbeit. Während wir arbeiteten und ausluden, musste Sabine Thümmig in Meetings und machte die Fotos der Hunde für die Homepage von TIN. Samstagmorgen sind wir dann um 7 Uhr aufgestanden und haben unsere Zimmer geräumt. Nach dem Frühstück mussten wir los zum Tierheim in Mohacs. Um 9 Uhr haben wir dort drei Hunde eingeladen und mussten dann weiter nach Dombovar, dort stellte ich große Unterschiede zu den Tierheimen fest. Die Zwinger in der Tötung von Dombovar sind kleiner und düsterer als in den Tierheimen. Der Boden ist einfach nur grober Schotter, in den Zwingern ist Beton oder Holz und kleine Hundehütten, die die Zwingerfläche nochmals stark verringern. Schön war, dass wir 15 Hunde aus Dombovar mitnehmen konnten und an die Adoptanten übergeben durften. Von Dombovar fuhren wir dann nach Nagykanizsa, um dort ebenfalls 15 Hunde in den Transporter zu laden. Vorher führten wir die Hunde aus Mohacs noch schnell Gassi, da diese schon 5 Stunden im Transporter saßen. Gegen 17 Uhr starteten wir in Richtung Deutschland.


Bis ich ausstieg in Hessen, haben wir an drei Stellen einige Hunde an die neuen Besitzer übergeben dürfen. Diese waren genauso neugierig und voller Vorfreude, wie ich im August als TIN uns unsere Akira brachte.


Viele Adoptanten übergaben uns Futterspenden, aber auch Geldspenden, die mit dem nächsten Transport mit nach Ungarn gehen. Die Mitarbeiter freuten sich über die Weihnachtsgeschenke, die wir ihnen mitbrachten, denn diese müssen mit sehr wenig Geld leben. Allen Adoptanten viel Spaß und viel Erfolg mit den Hunden, allen Spendern möchte ich herzlich danken für eure materielle und finanzielle Unterstützung.

Liebe Grüße
Michael

 

P.S. kleine Anmerkung - auch wenn das TH in Nagykanizsa Futter gewonnen hat bringen wir dort noch einiges hin. Bei der Spende handelt es sich um um Adult-Futter - also Futter für normale ausgewachsene Hunde. Welpenfutter, Seniorenfutter, Schonkost ist nicht dabei. Ebenso nehmen wir auch noch Katzenfutter mit, dies wird unserer Jenny die selber viele Katzen bei sich hat und immer wieder aufnimmt übergeben!

 
 
 
 
 
 
 
 
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