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Hallo liebe Leser,

 

die Mai-Fahrt 2015 war meine 2. Tierschutzfahrt für Tierheimleben in Not e. V.  nach Ungarn. Diesmal ist mein Mann Stefan mitgefahren, was mich besonders gefreut hat. Er hat überhaupt nichts mit Tierschutz zu tun und ist auch ein Katzen- und kein Hundetyp. Klar, er liebt unsere Hunde, aber die Fahrt hat er für mich in Angriff genommen. Vielen Dank dafür mein Schatz

 

Den ganzen Donnerstag haben wir für die Hinreise von NRW, mit kleinem Abstecher zwecks Werkstattbesuchs über Kulmbach, nach Nagykanizsa in Ungarn gebraucht. Sabine war schon 1 Tag vorher angereist. Abends sind wir mit Marlou vom Gnadenhof Olivers, Vroni unsere neue Vermittlerin für die Mohacs-Hunde und Pali unseren Nagykanizsa-Dolmetscher in einem sehr tollen Restaurant Essen gegangen. Der Abend war trotz Übermüdung sehr schön und das Essen sehr gut. Die Kost und Logis wird von den Fahrern selber bezahlt und geht nicht über den Verein!!!

 

Freitagmorgen sind wir zum Tierheim Nagykanizsa gefahren. Kurz vor dem Tierheim bekomme ich immer so eine Nervosität. Wie geht es den Tieren, die ich nur von Fotos oder von meiner 1. Ungarn-Fahrt kenne? Von Sabines Erzählungen am Vorabend wusste ich, dass es einige besondere Notfälle gibt. Sabine hatte ein Gespräch mit der Tierheimleitung, aber Evi, eine Tierpflegerin war extra für uns an ihrem freien Tag gekommen, damit sie die Hunde zeigen konnte. Schon auf unserem 1. Rundgang machten wir Notizen und Fotos für die Homepage. Der Abschied von Marlou und Vroni nahte und sie nahmen einen kleinen Notfall mit.

 

Nachdem Sabine, Stefan und ich den Transporter ausgeladen hatten, blieben uns nur noch wenige Stunden, um Hunde aus ihren Zwingern zu holen, etwas kennen zu lernen und bildlich fest zu halten.

 

Im Tierheim hat sich seit November viel getan. Zwinger wurden neu gebaut, Sicherheitszäune gesetzt, die Quarantänestation wurde verbessert, das Welpenhaus etwas verändert…  und aktuell wird auch überall gebuddelt und gebaut. Dazu kommt, dass es sogar einige freie Zwinger im einst überfüllten Tierheim gibt. Das ist viel Tierheimleben in Not e. V. zu verdanken. Und darum bin ich stolz auf die Mädels, was sie leisten!!!

 

Auch die Stimmung der Mitarbeiter ist besser. Wir wurden trotz Sprachbarriere oftmals gegrüßt. Das war im Herbst nicht so. Viele Spaziergänger, darunter auch eine Schulklasse, waren im Tierheim anzutreffen.

 

Am Samstagmorgen war die Abfahrt. Sabine blieb noch einen Tag länger und fuhr erst am Sonntag mit einem vollen Scudo zurück. Kata und Andras vom Verein Help Dombovar brachten die Hunde aus den Tierheimen Mohacs und Szeged und der Tötungsstation Dombovar zum Tierheim Nagykanizsa. Dort wurden sie nach einer kleinen Gassi-Runde in den TIN-Transporter zu den reisenden Nagykanizsa-Hunden gepackt. Vorher machte Jenny noch schnell einige Fotos.

 

Die Rückreise verging wie im Flug. Keine Kontrollen, kein Stau, 2 kurze Stopps für die Hunde, beste Koordination und Motivierung unseres telefonischen Transportbegleiters Peter und schon waren wir überpünktlich an der ersten Übergabestelle:

- Dort begegnete Bundas, ein toller großer Labrador-Mix aus der Tötungsstation Dombovar, zum ersten Mal seinem neuen Herrchen. Genauso souverän wie er in seinem Kennel gestiegen ist, stieg er in Deutschland auch wieder aus. Einfach ein toller Hund!

 

An dem zweiten Stopp fanden 3 Hunde ihr neues Glück:

- Als erstes wurde Fürtos, eine super hübsche junge Hündin aus dem Tierheim Szeged, ausgeladen. Nach dem Aussteigen war sie etwas verunsichert, aber sie schmieg sich sofort an das Bein der Adoptanten-Tochter und ihre Welt war gerettet. Schon nach wenigen Metern des ersten gemeinsamen Gassi Gehens ging ihre Rute nach oben und sie fing vorsichtig an zu wedeln. Aus Berichten und Fotos von den Folgetagen weiß ich, dass Fürtos, jetzt Kaja, sehr gute Fortschritte macht. Einfach super!

- Dann kam die kleine freundliche Mami aus Solt an der Reihe. Sie hat leider kein Zuhause gefunden, aber sie durfte auf eine liebe Pflegestelle ziehen. Mami schien die lange Fahrt nichts ausgemacht zu haben. Sie freute sich sofort über ihren „hundischen“ Pflegestellenkumpel. So ein freundlicher Hund findet bestimmt ganz schnell in Deutschland ein schönes Zuhause. Ein Dank auch an die Pflegestelle für die Übernahme auf Zeit!

- Yeti, ein Terrier-Mix aus Nagykanizsa war der Letzte an dieser Übergabestelle. Im Tierheim galt er zuerst als Angsthund und dann als Beißer. Er hat nur bestimmte Menschen an sich gelassen und auch beim Verladen war er nicht der freundlichste. Diesbezüglich sprachen wir auch noch mal mit den Adoptanen und wir machten uns für eine längere Übergabe bereit. Mein Mann setzte sich vor den Kennel und überließ Yeti selber die Entscheidung raus zu kommen. Und dieser ließ sich nicht lange bitten und sprang förmlich in seinen Arm. So viel zum bissigen Hund. Die Adoptanen haben zum Glück Terriererfahrung und werden ihren Weg schon gemeinsam gehen. Daran glaube ich fest. Und bis jetzt verläuft alles super!!!

 

Die Fahrt ging weiter zum dritten Treffpunkt. Auch dort haben 3 Hunde ihre neuen Menschen kennen gelernt.

- Als erstes war Bella, eine von 3 Schäferhund-Mix-Welpen aus der Tötung Dombovar dran. Die Übernahme war problemlos. Bella benahm sich trotz ihrer wenigen Monate Lebensalter wie ein alter Hase. Sie war sehr lieb und freute sich sichtlich über ihre 2 neuen Frauchen.

- Dann kam ihr genauso problemloser Bruder Szabi an der Reihe, der jetzt Buddy heißt. Was für ein Riese mit 6 Monaten. Nach wenigen Schritten himmelte er sein Herrchen schon an und lief artig Fuß. Aus Berichten weiß ich, dass Buddy gut in seinem neuen Rudel angekommen ist.

- Der Sorgenhund an diesem Halteort war Picike aus Szeged. Ihre Vergangenheit war mies. Sie wurde von einem Massenvermehrer mit anderen Hunden beschlagnahmt. Dort hauste sie in einer kleinen Holzkiste als Gebärmaschine. Für die arme Seele hatte ihre Adoptantin und deren Sohn extra Wurst mitgebracht und wir ließen ihr alle Zeit der Welt, um aus dem Kennel zu steigen. Eine kleine Anstupshilfe meines Mannes und die Maus machte ihre ersten zögernden Schritte in Deutschland. Mit jedem Schritt ließ sie immer mehr ihre Vergangenheit hinter sich.... Schon am Folgetag erreichten uns wunderbare Fotos, die mein Herz aufblühen ließen.

 

Übernahmestelle Nr. 4:

- Lucy, eine Schäferhündin aus Dombovar durfte hier aussteigen. Sie zeigte sich beim Geschirranlegen und den ersten Metern sehr agil, worüber ihr Besitzer zum Glück erfreut war. Da ein erstes gemeinsames Gassigehen ohne Gefahr des Losreißens jedoch nicht gegeben war, brachten wir sie direkt ins Auto des Adoptanten. Da er mit Schäferhunden aus dem Tierschutz Erfahrung hat, wird er sicherlich das große Los mit der tollen Lucy gezogen haben und die zwei viel Freude zusammen haben.

- Der nette Terrier Szakall aus Nagykanizsa hatte es endlich geschafft und durfte reisen. Er ist ein Liebling unserer Birte. Szakall hat so lange gewartet und seine Reise ist noch lange nicht zu Ende. Er wurde vom Vater des Adoptanten abgeholt und in einigen Tagen geht die Reise weiter nach Norwegen. Auch er stieg völlig problemlos nach Terrierart: „was kostet die Welt“ aus seiner Kiste. Gute Reise noch Szakall!!

- Die nächste war Jolan aus Nagykanizsa. Jolan kam letztes Jahr als Angsthund ins Tierheim und hielt sich am liebsten in ihrer Hütte auf. Gassigänger hatten sich besonders um diese gute Seele gekümmert und sie hat sich toll entwickelt. Sie ging mit ihren neuen Menschen vom Transporter weg, als wenn sie nie etwas anderes gemacht hat. Viele Fotos und Berichte haben uns auch schon erreicht, die bestätigen, dass Jolan einfach ein Traumhund ist!!!

- Tiere in Not Odenwald e. V. übernahmen auch wieder Hunde von uns. Bongo, Mike, Susi und Vacak aus Solt, Isa und Alexej aus Dombovar und Hamis aus Szeged wurden problemlos umgeladen. Obwohl es hieß, dass Hamis evt. schnappen könnte, ließ sie sich problemlos von meinem Mann aus dem Kennel heben und zum Auto von TINO tragen. Diese Hunde werden dort sicherlich alle schnell ein neues Zuhause finden. Sie haben es verdient!!

 

Auch Gaby, unsere Sammelstelle und Anzeigenschreiberin war vor Ort. Sie brachte uns wieder eine Menge Sachspenden, die schnell verladen wurden.

 

Die Fahrt ging weiter zur letzten Übergabestelle:

- Die kleine Csenge machte den Anfang. Sie kam auch als verängstigtes Hundemädchen ins Tierheim. Problemlos ließ sie sich ein Geschirr anlegen und ging erst zögernd mit ihren Menschen des Weges. Mit jedem Schritt wuchs das Vertrauen. Und die Liebe, die sie jetzt bekommt, lässt ihr Ego wachsen. Sie ist jetzt schon nicht mehr aus ihrem neuen Zuhause weg zu denken.

- Der hübsche Antonio war an der Reihe. Er wurde in einem Schweinestall geboren und musste dort die ersten Monate seines Lebens verbringen. Zum Glück wurde er von der Dobermann Nothilfe übernommen und darf jetzt auf einer Pflegestelle leben. Seine Schüchternheit hat er dort schon abgelegt und dieser tolle Hund wird sicherlich schnell ein Zuhause finden.

- Das smarte Dackel-Mix-Mädchen Luiza aus der Tötung war die Nächste. Sehr taff folgte sie ihrer Adoptantin und man sah schon nach wenigen Augenblicken, dass das ein Team wird. Ein kleines Rudel wartete schon auf sie in ihrem neuen Zuhause.

- Dann war die kleine Hell aus Szeged dran. Hell hatte die weiteste Reise hinter sich und war auf diesem Transport unser größter Sorgenhund. Sie ist als Welpe mit ihren Geschwistern ins Tierheim gekommen und kannte in dem Sinn nichts anderes als die Ausläufe dort. Beim Umladen in Nagykanizsa zeigte sie sich als sehr ängstlich. Die Adoptanten wollten zwar einem chancenlosen Hund helfen, aber dass sie seit Ungarn bewegungslos im Kennel lag, damit hatte keiner gerechnet. Mein Mann setzte sich zwar neben den Kennel aber Geduld hätte hier nicht geholfen. Er nahm sie vorsichtig umhüllt mit einer Decke in den Arm und trug sie zum Auto auf die Rückbank. Da Kinder in der Familie leben, bat ich vermehrt um Geduld und Liebe für Hell, jetzt Mila... Ich konnte den ersten Bericht kaum abwarten. Aber Milas Leben fängt jetzt endlich an. Zwar sehr langsam aber Stück für Stück. Ich glaube fest daran, dass sie mit Hilfe ihrer neuen Familie bald fröhlich durch den Garten springen wird!!!

 

Tja, übrig blieb der Pekinesen-Mischling Adam aus der Tötung. Er war zwar schnell vermittelt, aber kurz vor dem Transport ist seine Adoptantin unerwartet ins Krankenhaus gekommen. Also haben mein Mann und ich ihn als Gast mit nach Hause genommen. Er wirbelt dort ganz schön rum, versüßt aber auch andererseits unser Leben. 

 

Auf der Fahrt habe ich nicht nur tolle Menschen wieder getroffen und kennen gelernt, sondern durfte tollen Hunden begegnen und kennen lernen. So individuell sie alle sind, so schön ist es ihnen ein wenig ins neue Leben geholfen zu haben.

 

Ich wünsche allen Menschen und Hunden, die wir zusammengebracht haben ein schönes langes und gemeinsames Leben. Und lasst bitte etwas von Euch hören. Über Fotos freuen wir uns auch immer!

 

Viele Grüße

Geli

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
Herzlich Willkommen bei Tierheimleben in Not! 0