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Urlaub mit Hund mal anders

 

Den Plan einmal nach Ungarn zufahren hatte ich eigentlich schon lange. Natürlich habe ich dabei an Urlaub gedacht: die Puszta und das Land erkunden.

Doch dann zog im Januar Molly (Saba aus Nagykanizsa) bei Balou und mir ein und so entstand der Entschluss statt einen üblichen Urlaub in Ungarn zuverbringen, das Ganze lieber sinnvoll zu nutzen und mit TIN auf Tour zugehen und mir vor Ort ein Bild von der Arbeit und den Tieren zumachen und zusehen wie Molly ihre Jahre dort verbracht hat.

 

Also ging es Sonntagnachmittag auf zu Birte nach Ganderkesee. Dort lernte ich ihre Fellnasenrasselbande kennen, von denen allen ich freundlich begrüßt wurde. Nach einer großen Pizza und ner Runde Filmschauen ging es dann auch bald zu Bett.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns dann zeitig (so dachten wir) auf zum Bahnhof nach Bremen. Leider war der Berufsverkehr aber doch doller als gedacht, so dass wir die meiste Zeit im Stau standen und kaum vorran kamen. Besonders Birte schlug dies doch recht auf die Nerven ;-) Aber dank des ein oder anderen Fahrmanövers ihres Mannes, welches man doch als waghalsig bezeichnen kann, schafften wir es gerade so unseren Zug rechtzeitig zu erwischen. Ich würde die Zugfahrt nicht gerade als bequem bezeichnen, aber am Ende kamen wir doch gut in Erlangen an.

 

Dort erwartete Bille uns auch schon. Bei Bille Zuhause machten wir erst einmal eine kleine Pause mit lecker Quiche und Kuchen und ganz tollem Tee!

Es wurden noch einige Dinge besprochen und der ein oder andere Reiseproviant im Auto verstaut und dann ging es auch schon weiter. Mir machte die Reisekrankheit etwas zu schaffen und so setzte ich mich als erstes ans Steuer. Nach etwas Gewöhnungszeit fuhr sich der Scudo auch wirklich gut und er brachte uns ohne größere Zicken ans Ziel.

 

In Ungarn kamen wir gegen 23:30Uhr bei unserer Pension in Nagykanizsa, in der wir die gesamte Woche untergebracht waren, an. Kurz begrüßte uns Sabine, die schon einige Tage vorher angereist war und dann ging es nur noch ab ins Bett. Wir waren natürlich sehr ko von der langen Fahrt.

Am Dienstagmorgen trafen wir drei uns dann beim Frühstück und nachdem wir alle gestärkt waren ging es dann auch bald ins Tierheim von Nagykanizsa.

 

Dort gab es zunächst einen kleinen Rundgang für mich um einen Überblick zubekommen.

Danach holten wir dann nach einander verschiedenen Hunde aus ihren Zwingern um sie auf der Wiese laufen zu lassen und Fotos und Videos für die TIN Homepage von ihnen zumachen.

Als erstes durfte ich Barna rausholen. Ihn kannte ich schon von Fotos und fand ihn da schon so toll. Und nachdem ich ihn dann persönlich kennenlernen durfte war ich nur umso mehr in ihn verliebt! So eine liebe und süße Flitzepiepe! Ihn habe ich dann auch an all den anderen Tagen immer in seinem Zwinger besucht und ein bisschen betüdelt ;-) Für ihn wünsche ich mir so sehr, dass er ganz bald ein ganz wunderbares Zuhause findet! Für meine Molly wäre der Jungspund noch zu wuselig, sonst hätte ich ihn gleich mitgenommen...

 

Aber ich lernte auch viele andere tolle Hunde kennen. So zum Beispiel auch Buksi. Der schöne schwarze Flauschbär, der schon so lange auf ein eigenes Zuhause wartet und unter Zwingerkoller leidet. Auch für ihn hoffe ich, dass er ganz bald dem Tierheimstress entkommt und seine Leute findet, die ihm ein ruhiges tolles Zuhause ermöglichen.

 

Nachdem wir einige Hunde rausgeholt und fotografiert hatten schauten wir in die Quarantänestation. Hier saß ein wunderschöner Hovawartmischling, der gleich mein Herz berührte. Der Süße hatte einen Autounfall und wurde daraufhin im Tierheim abgegeben. Rechtes Vorder- und Hinterbein so wie sein Becken waren gebrochen. Was er für Schmerzen gehabt haben muss! Dabei eine Seele von Hund. Keinen Laut hat er von sich gegeben. Kein Beißen. War froh über ein paar Leckerlis und Streicheleinheiten. Wir haben seinen Zwinger sauber gemacht und ihm noch eine Decke mehr hingelegt. Mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich an ihn denke. Am Donnerstagmorgen wurde er dann zum Tierarzt gefahren und dort endlich von seinen Schmerzen befreit...

 

Sabine, Birte und ich machten uns am Mittwoch Morgen auf zum Tierheim nach Mohacs. Auch dort gaben wir einiges an Spenden ab und ich konnte mir alles anschauen. Das Tierheim dort ist um einiges kleiner als das in Nagykanizsa. Doch auch hier sitzen so viele tolle Hunde und warten auf ihr eigenes warmes Körbchen. Einige Hunde holten wir auch hier kurz aus ihren Zwingern um noch ein paar Fotos zuschießen. Und hier verliebte ich mich gleich in den flauschigen Sonnenschein Bagira, der es so sehr genossen hat von uns gestreichelt zu werden. So entschloss ich mich dann auch später, den Süßen zu mir und meinen beiden Fellnasen auf Pflegestelle zunehmen und hoffe nun, dass er ganz bald hier einziehen kann! :-)

 

Von Mohacs aus ging es dann zur Tötungsstation in Dombovar. Hier konnte ich endlich Hektor in live kennenlernen. Ein ganz flauschig weiches liebes Riesenbaby, den ich auf den Fotos schon super fand. Und in real ist er noch viel toller und ich hoffe, der Große kann ganz schnell in ein schönes Zuhause umziehen und nicht länger in dem kleinen Käfig sitzen müssen!

Leider verweilten wir hier nur kurz, weil es schon so früh dunkel wurde. Die Tiere dort stehen dort unter großem Stress da sie in relativ kleinen Zwingern untergebracht sind und die freiwilligen Helfer erst nach Feierabend dort helfen können. Tagein tagaus in einem winzigen Zwinger eingesperrt zu sein ist schrecklich, täglich nur ein winziger Spaziergang. Kein Wunder wenn da dem ein oder anderen Tier einmal die Nerven durchgehen?

 

Den Donnerstag verbrachten wir wieder mit den Hunden aus Nagy. Es ist so schön zuzusehen, wie sich die Süßen freuen und toben, wenn sie mal aus ihren Zwingern kommen und auf der Wiese rennen dürfen. So schafft man zwar nie so viele Hunde rauszuholen wie man sich vorgenommen hat, aber man möchte es den Fellnasen ja auch gönnen sich mal ein bisschen austoben und ordentlich bewegen zukönnen.

 

Abends traffen wir uns dann mit Pali (er hilft beim Übersetzen) und Alexandra (deutsche Lehrerin, sie möchte mit ihren Schülern Tierschutzprojekte in Ungarn unterstützen) zum Abendessen. Essengehen ist im Vergleich zu Deutschland in Ungarn echt günstig und trotzdem ist es auch verdammt lecker ;-)

 

So waren wir auch eigentlich fast jeden Abend in irgendeinem Restaurant. Danach haben Birte und Sabine meist noch Fotos auf Facebook hochgeladen und natürlich musste für den bevorstehenden Transport auch noch einiges vorbereitet werden. Vor allem mussten die Traces fertig gemacht werden.

 

Und die ganzen Tage über wurde eigentlich auch immer sehr viel telefoniert. Vor allem mit Bille, die in Deutschland zurückgeblieben war. Ständig ergab sich was Neues und musste geändert werden. Infos und Neuigkeiten mussten ausgetauscht werden. Unstimmigkeiten geklärt werden. Schließlich muss so ein Transport nach Deutschland ordentlich koordiniert werden, damit auch jeder Hund dort ankommt, wo er erwartet wird! Das ist schon ne ganz schöne Arbeit, die auch einiges an Nerven kosten kann! Einem Hund der vermittel ist und auf der Transportliste steht wird kurzfristig abgesagt zum Beispiel. Also wohin jetzt mit ihm?

 

Am Samstag war dann aber alles soweit klar. Nach dem Frühstück packten wir also unsere Sachen und checkten aus der Pension aus und fuhren ins Tierheim. Hier luden wir die letzten Spenden aus, die Kata und Andras später mit nach Dombovar nehmen wollten. Wir verabschiedeten uns von unseren Lieblingen und Barna bekam noch ein Kuschelmammut zum Abschied ;-)

 

Dann kamen auch schon Kata und Andras und brachten die Hunde aus Szeged, Mohacs und Dombovar welche mit uns auf große Fahrt gehen sollten. Wir lasen noch einmal die Chips aus und verglichen sie mit unserer Transportliste und dann durften sie in ihre Boxen in unseren Transportern einsteigen. Danach kamen dann die Süßen aus Nagy dran. Einiges musste hier noch umdisponiert werden, da der ein oder andere Hund doch größer oder kleiner war als gedacht. Aber letztendlich hat jeder Hund seine Reisebox gefunden. In den Boxen wurde noch das Wasser aufgefüllt und dann ging die Fahrt nachDeutschland los.

 

Birte und Sabine fuhren mit dem großen Transporter vorweg und ich mit dem Scudo hinterher. Sabine wollte noch die Papiere und Pässe sortieren.

 

Als erstes durfte Franko in Österreich aussteigen und seine neue Familie begrüßen. Für uns ging s dann gleich weiter.

 

Nächster Halt war Tennenlohe. Hier übergaben wir einige Hunde an Anke, die diese weiter mitnahm nach Erfurt und dort ihren neuen Familien übergab.

Auf diesem Halteplatz kam auch ein komischer LKW-Fahrer zu uns und wollte einen Hund von uns. Es war schon etwas unheimlich. Wie sich später rausstellte hab ich dann auch gleich vor Schreck meinen Geldbeutel auf der Rastplatztoilette vergessen... Zum Glück war aber noch alles drin und der Angestellte hat sie im Büro sicher eingeschlossen bis die liebe Bille sie für mich abholen konnte um sie mir zuschicken. Ein ganz großes Danke hier nochmal!!!

 

In Tennenlohe trennten wir uns dann auch von Sabine, die in anderer Richtung weiterfuhr. Dafür stieg Börmi bei uns ein und kutschierte uns weiter. Er sollte den Transporter am Sonntag wieder von Ganderkesee zurück fahren.

 

In Würzburg wollte Lady nicht aus ihrer Box aussteigen. Aber mit gutem Zureden und sehr vielen Würstchen konnte sie letztendlich doch überzeugt werden auszusteigen und im Auto ihrer neuen Leute einzusteigen.

 

Mit etwas Verspätung kamen wir an unserem letzten Halt in Ganderkesee an und die letzten Hunde konnten von ihren Adoptanten in Empfang genommen werden.

Gegen Sechs kamen wir dann bei Birte Zuhause an. Hier verabschiedete ich mich von allen und fuhr dann noch ein paar Minuten weiter nach Bremen um noch meine Schwester zu besuchen, die dort lebt. Ein Stündchen Schlaf dort und nach einem Frühstück, endlich wieder vernünftige Brötchen!, bummelten wir noch etwas durch Bremen und am Nachmittag machte ich mich dann endlich auf nach Hause nach Meck-Pomm. Hier wurde ich schon sehnsüchtig von Balou und Molly erwartet :-)

 

 

Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass es eine schöne Reise war. Was ist schon schön daran zusehen, wie viele tolle Hunde ihr Dasein in nem kleinen Zwinger fristen müssen? Aber es ist trotzdem ein gutes Gefühl, wenn man mit der Arbeit dabei helfen kann, ihnen hoffentlich eine schönere Zukunft zu ermöglichen. Für mich war es auf jeden Fall eine gute Erfahrung und ich fahre in Zukunft gerne wieder mit!

 
 
 
 
 
 
 
 
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