Der Reisebericht für den Monat Dezember fällt diesmal etwas "anders" als gewohnt aus. Neben unserem normalen Hundetransport fuhr ich mit einem weiteren Fahrzeug nach Ungarn und überbrachte neben weiteren Futter- und Sachspenden für die Tiere, ganz viele Geschenke für die Mitarbeiter in den dortigen Tierheimen!
Wir waren mehr als erstaunt welche Hilfsbereitschaft hier erfolgte, täglich bekam ich mehrere Pakete mit allen Leckereien die man sich vorstellen kann und auch Dinge für den allgemeinen Hausgebrauch. Die Idee entstand daraus: als wir erfahren haben wie wenig die Tierheimhelfer in Ungarn eigentlich verdienen und welch harte Arbeit sie leisten müssen, Ihnen eine kleine Freude zu Weihnachten zu machen. Der Verdienst reicht ja gerade mal zum aller Notwendigsten und ohne diese Helfer, die Häufig mit Herz und Seele dabei sind, wären die Hunde und Katzen dort verloren!
Der Scudo war vollbepackt bis ins letzte Eck und so ging es bei bestem Wetter Richtung Ungarn. Es war Sturm und Schnee in Deutschland angekündigt, also der Abschied viel mir nicht schwer. Nach 7 Stunden kam ich wohlbehalten in Nagykanizsa an wo ich auch Ella und Kerstin, die den Hundetransporter gefahren haben, traf. Nach einem gemeinsammen Essen verabschiedeten wir uns schon wieder, am nächsten Tag ging es für die beiden weiter Ri. Kaposvar, Dombovar und Mohacs und ich musste früh aufstehen, ein Termin beim Tierarzt im 150 km entfernten Dombovar stand an.
Gleich nach dem Frühstück holte ich noch Pali unseren Übersetzer aus Nagykanizsa ab um mir bei dem Gespräch in Dombovar behilflich zu sein. Dessen Hofhund konnte sich einen Plüschigel aus unserem Fahrzeug ergattern und war ganz stolz auf seine neue "Beute" er ließ sie nicht mehr aus den Augen, selbst Abends schleppte er den Igel immer noch herum ;-)
In Dombovar lernte ich den behandelnden Tierarzt Dr. Pelbát kennen. Er hat bereits mehrere Praxen in Ungarn und arbeitet für Ungarn sehr fortschrittlich mit Endoskopie, Arthroskopie und hat sich jetzt noch ein 4-D-Ultaschallgerät gekauft, was einmalig ist für Ungarn. Er hat auch häufig Kundschaft aus Wien und Österreich.
Er ist auch befugter Amtstierarzt dort und es müssen nun leider strenge Quarantäne-Vorschriften in der Tötung eingehalten werden. Bis eine Ausreise möglich ist, muss ein Hund mind. 5 Wochen in der Tötung bleiben, um die nötigen Quarantänevorschrift zu erfüllen. Um die vorgeschriebenen Imfpungen für die Ausreise zu erhalten sind weitere 3 Wochen einzuhalten. Aber wir sind froh daß wir weiterhin dort helfen können.
Nach einem erfolgreichen Gespräch kehrten wir wieder nach Nagykanizsa zurück. Am nächsten Tag stand der Besuch im Tierheim dort an, Übergabe der ersten vielen Weihnachtspakete. Die Leute wussten nicht was sie so recht erwartet, sie bekamen ja "nur" ein Paket in die Hand gedrückt, zum auspacken dort blieb keine Zeit, 300 Hunde mussten versorgt werden was bei den kurzen Tagen im Moment sehr hektisch ist. Ich machte Fotos von Neuankömmlingen, traf Jenny unser Helferin und Katzenfee und auch so war der Tag wieder sehr schnell rum.
Besonders angetan haben mir es an diesem Tag die beiden alten Owtscharka die vor kurzem im Tierheim in Nagykanizsa abgegeben wurden. Sie haben ihr Leben lang das Grundstück einer Fleischerei bewacht. Diese wurde nun aber geschlossen und die beiden Hunde kamen in das Tierheim. Sie wurden beide hier sehr depressiv, zudem haben sie auch noch Probleme mit der Hüfte. Der kalte Witterung jetzt im Tierheim ist nicht förderlich für ihre Gesundheit! Wie schön wäre es wenn die beiden noch auf einem großen Hof ein paar Monate oder auch Jahre verbringen könnten? Die Augen der Hunde sprechen für sich. Ich fand sie toll, zwei total verschmuste liebe Tiere!
Am darauf folgenden Tag stand ein Treffen mit unserer Marlou an, die ich auch schon lange nicht mehr gesehen habe. Vorher noch ein kurzer Abstecher zu Iris nach Dombovar, der ich die Helferpakete für die Gruppe in Dombovar übergeben habe. Marlou habe ich dann alles für die Leute in Mohacs mitgegeben, sie wird sie bei ihrem wöchentlichen Besuch den Helfern dort übergeben. Für Marlou waren auch viele viele Pakete dabei, sie freute sich sehr. Nach einem netten Gespräch mit ihr wurde es wieder langsam dunkel aber ich musste noch zu Margit in das Tierheim in Kaposvar. Es war schon unheimlich so im Dunkeln dort in das Tierheim zu fahren. Dann hörte ich sie bellen, die Wächter im Wald. Csuki war gerade auf dem Weg und begleitete mein Fahrzeug bis zum Tor. Sie ist so hübsch und lieb. Margit freute sich sehr über die vielen Pakete, Futter- und Sachspenden. Leider war es schon dunkel und wir arbeiteten mit Taschenlampen. Zuletzt schaute ich mir noch die kleinen Welpen an die im warmen Staff-Room untergebracht sind, Margit holte die Kleinen kürzlich aus dem Tierheim in Nagykanizsa. Sie sind einfach zu goldig die kleinen Kerle. Richtig kleine Wonneproppen. Sie wachsen und gedeihen jetzt.
Es ging dann zurück nach Nagykanizsa, am nächsten Morgen war die Rückfahrt nach Deutschland angesagt.
Morgens holte ich dann noch meinen Begleithund "Chips" im Tierheim ab, sie durfte zu ihrer Familie bei Erlangen umziehen. Gegen Abend kamen wir nach einer guten freien Fahrt dort an. Bille erwartete uns schon mit einem leckeren Essen wie immer ! Danke BILLE!! :-) Chips war bei Bille gleich "heimisch" legte sich auf den Teppich und kaute genüsslich einen Kauknochen. Billes Hunde interessierte das überhaupt nicht! Wir waren mal wieder total begeistert wie toll die schwarzen Hunde aus den Tierheimen wieder sind. Unscheinbar auf Fotos, kleine Diamanten in live!
Dies war für mich diesmal eine "Christkindlesfahrt" und ich bzw. wir von TIN bedanken uns nochmals recht herzlich für alle die uns bei der Geschenkepaket-Aktion so toll unterstützt haben!!!!
Eure Sabine
Wir konnten Geschenkpakete übergaben an:
Nagykanizsa:
Jenny, Aniko (Tierheimleiterin), Zsuzsa (Buchhalterin TH), Atilla (Presseprecher), Anita (ehrenamtl. Helferin), Pali (Übersetzer), Katalin (PS für das TH Nagykanizsa) Detti, Evi, Zsoli (festangestellte Helfer - Detti liebt die Hunde über alles) und 3 weiteren männlichen Helfern dort!
Dombovár:
Iris, Kata-Gabriella-Zsolt-Piros und noch weitere Helfer deren Namen uns nicht bekannt sind, die Mitglieder der HELP-Gruppe in Dombovar sind.
Kaposvár:
Margit und Tamas
Mohács:
Noemi und Dr. Papp (Tierheimleiter und Tierärzte) Judit, Aniko, Anita, Marian (Helferinnen mit einem großen Herz für die Hunde), Ildiko (Übersetzerin) und 5 weitere Helfer (männlich) dort deren Namen wir leider nicht kennen!
Und natürlich an Marlou..