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Reisebericht September

 


Früh am Morgen des 24. September brach ich nach Nürnberg auf um dort meine Tierschutzkollegin  und Freundin Sabine abzuholen. Die Sonne ging gerade auf als ich über die Pfälzer Autobahn fuhr und ich freute mich auf das was mich in den nächsten Tagen erwarten würde. 

 

Planmäßig erreichte ich Nürnberg und nach einem ganzen Tag Fahrt kamen wir gegen 19 Uhr in Nagykanizsa an. Wir aßen noch eine Kleinigkeit und fielen dann ins Bett. Am Mittwoch Morgen ging es dann zuerst ins Tierheim nach Nagykanizsa um dort Spenden auszuladen und wieder – wie jedes Mal wenn wir in Ungarn sind – dort einige Hunde zu fotografieren und der Daten aufzunehmen. Als wir durch das Tor fuhren sah ich auf der linken Seite wie weit die Quarantänestation schon fortgeschritten war - schön gemauerte Zwinger mit Dach.  

Wir richteten unsere Aufmerksamkeit auf die Dinge die zu tun waren und freuten uns die bekannten Gesichter wiederzusehen. Herr Attila Papp (Präsident des Tierschutzvereines Nagykanizsa), Aniko (die Leiterin des Tierheimes) und wir setzen uns zusammen um uns über den Stand unseres Kastrationsprojektes auszutauschen. Dieses Projekt bestand daraus, dass wir gemeinsam mit Hilfe der Stadt Nagykanizsa 60 Kastrationsgutscheine für sozial schwache Bürger zur Verfügung stellten. Dies sollte der Grundstein für ein weit umfassenderes Kastrationsprojekt sein. Eben aber Step by Step. Ebenso besprachen wir den Impfstatus und den Stand der Kastrationen der im Tierheim befindlichen Tiere. TIN übernimmt hier die Tollwutimpfung für 100 Tiere, sowie die Kastration von 30 Hündinnen.

Mir fielen die zwei Shar Pei Mischlinge auf. Die sich total verschüchtert, gemeinsam in eine Hundehütte drängten. Gemeinsam hat man eben weniger Angst. Ich öffnete den Zwinger und ging hinein. Zwei wunderschöne Augen, schauten mich misstrauisch an. Langsam kam die Hündin näher und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Sie schnupperte an meiner ausgestreckten Hand und ich bewunderte nochmal ihren unglaublichen Anblick – eine unglaubliche Schönheit mit tiefer Sanftmut.

Wir gingen an diesem Tag noch mit verschiedenen Hunden Gassi. Es war für jeden ein Fest! Wir machten noch Bilder und die Zeit ging wie im Flug. Abends gingen wir mit unserem Freund Pali essen. Sie kennen ihn – er hat damals den offenen Brief auf unserer Homepage geschrieben. Er unterstützt uns mit allen Kräften und steht uns als Dolmetscher immer zu Seite.

So schnell kam der Donnerstag wir fuhren nach Budapest – Sabine und ich haben uns doch tatsächlich mal einen Tag Freizeit genommen. Eine Premiere in unserer TIN Geschichte!

Wir checkten im Danubius Hotel Gellert ein und verbrachten dort einige Stunden im Thermalbad. Da saßen wir nun im heißen Wasser und dachten einzig und allein über „unsere“ Hunde nach. Schöne Geschichten von Happy Ends ließen uns lachen, Sorgen um so manchen ließen uns verstummen und neue Pläne – ja die schmieden wir beide immer. So ging die Zeit im Bad vorbei… und am Abend wartete die Budapester Oper auf uns. Es wurde La Traviata gegeben. Es war einfach wunderschön!

 

(nur zur Info: dieser Ausflug wurde von uns Privat gezahlt ;-) und ich denke wir haben ihn uns verdient. Wir sind Vollzeit berufstätig und unsere restl. Freizeit besteht fast zu 90% aus Hilfe für TIN :-))

 

Am nächsten Morgen hieß es sich sputen, schließlich hatten wir um kurz nach 13 Uhr einen wichtigen Termin beim Bürgermeister von Dombovar. Unser Ziel war es dort zum einen die Quarantänezeit der Hunde um 14 Tage zu verlängern, was uns bei der Vermittlung etwas Luft brachte und zum anderen die von uns aufgestellten Zwinger mit einem Eigentumsnachweis auf TIN zu hinterlegen.  Der zweite Punkt war dahingehend wichtig, diese Zwinger auf TIN zu fixieren, was einen Abbau, eine anderweitige Verwendung o.ä. nicht mehr ermöglicht.

Herr Bürgermeister Lorand Szabo, ein sehr sympathischer Mann mittleren Alters,  willigte in unsere Vorschläge ein. Er erzählte uns dass er selbst einen Hund hat und wir verstanden dass er tierlieb ist.

Danach luden wir unsere Tierschutzkolleginnen Iris, Kata und Gabriela zum Mittagessen ein.

Leider musste Gabriela zurück zur Arbeit so gingen wir ohne sie. Gaby Schade – das nächste Mal …

Es war einfach schön mal gemeinsam an einem Tisch zu sitzen, wo doch ansonsten die Kommunikation immer knapp und zielorientiert per Mail oder Telefon lief. Einfach mal Zeit um sich auszutauschen. Es ist grandios was die ungarischen Damen vor Ort bewegen. Sie sind täglich bei den Hunden um die Zwinger zu säubern, die Tiere zu füttern und ihnen neben einem Auslauf auch die Nähe und Liebe zukommen zu lassen, die sie bisher sicherlich in dieser Form nicht bekommen haben. Die kurz bemessene Zeit in der Tötung wird voll ausgekostet um den Hunden schon ein kleines Stück Normalität im Umgang mit Menschen zu zeigen. So absurd sich das anhören mag…

 

Nach dem Essen fuhren wir weiter nach Mohacs, es war Freitag Abend und morgen würden wir die Hunde laden – ich bin in der Nacht vor dem Transport immer aufgeregt und diese Nacht wird entsprechend mit Gejammer im Schlaf begleitet… arme Sabine…

 

Endlich Samstag! Im Tierheim werden die letzten Spenden entladen. Wir machen Bilder, Videos von den neuen Hunden. Die Veterinärs-Tierärztin übergibt uns die Impfpässe. Wie immer sind in Mohacs alle so freundlich und wie immer fließen beim Einladen des ein oder anderen Hundes Tränchen. So mancher bekommt noch ein und auch mehrere Küsschen für die lange Fahrt nach Deutschland – für die Fahrt in ein neues Leben! Immer werden wir gefragt wie es dem ein oder anderen Hund in Deutschland geht – deshalb liebe Adoptanten schicken Sie uns doch netterweise hin und wieder ein Update – ein Foto von ihrem sicherlich schon sehr liebgewonnen Schatz – wir leiten die Bilder weiter nach Ungarn und glauben Sie mir da geht so manches Herz auf, wenn man das Glück der Hunde sieht !

Weiterfahrt über Kaposvar – dort treffen wir uns mit Margit und übergeben noch einen Laptop (Danke an die edle Spenderin!) und noch das ein oder andere, um schließlich in Dombovar anzukommen. Auch dort werden die Hunde geladen. Iris kämpft mit ihren Tränen. Ich fühle es förmlich und ich denke wie tapfer sie ist. Elli wird eingeladen. Sie sitzt in ihrer Box – jetzt schaut Iris sie an und Elli dreht den Kopf und sie schaut Iris mit so viel Liebe an – nein das ist unbeschreiblich – Iris weint und ich auch … es ist traurig und es ist schön …                                         

Alles läuft wie am Schnürchen –wir sind perfekt in der Zeit und steuern unseren letzten Ladeort Nagykanizsa an.

 

Dort angekommen, übergibt uns Anita den kleinen Pipe der furchtbare Angst hat und zittert. Sie weint und auch er wird geküsst. Detti weinte sehr als sie sich von Fifi verabschiedete. Ein Hund der schon lange im Tierheim saß und Detti ihn dort rehabilitierte. Wir verabschieden uns herzlich und fahren Richtung Heimat. In Tennelohe steigt Sabine aus und Bille zu. Bille Danke für Deinen Einsatz auf Dich ist immer Verlass! Die Hunde werden nach Plan entladen.

 

Wir kommen planmäßig Endstation Frankfurt an. Pipe versucht sich tot zu stellen und liegt wie ein toter Maikäfer steif und starr auf dem Rücken. Keine Sorge es geht im gut – nach aktueller Info seiner Familie hat er sich zum echten Herzensbrecher gemausert.

 

Wir danken allen Adoptanten für Ihre Geduld bei der Entladung der Tiere!  

                           

Sie waren einfach alle wunderbar!

 

 

Petra Rogg

 
 
 
 
 
 
 
 
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