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Reisebericht Juli

 

Am schönen sommerlichen Abend des 18.7.13 trafen wir uns alle bei Sibylle in Erlangen. Diese Reise begleiteten Sabine Thümig und meine Tochter Sabine. Also 2x der Name Sabine, ich wusste das wird lustig werden. Meine Tochter Sabine wird Ihre Projektarbeit zum Thema „Auslandstierschutz“ schreiben und wollte sich vor Ort ein persönliches Bild von der Situation in Ungarn machen. Sibylle erwartete uns schon mit einem liebevoll gedeckten Abendbrottisch. Nach einem netten Plausch beim Abendbrot starteten wir um 23.30 Uhr mit unserem Transporter  in Richtung Ungarn.

 

ie Reise verlief ruhig und wir quasselten so viel das wir gar nicht merkten wie schnell die Zeit verging. Um ca.8.15 Uhr erreichten wir Nagykaniza. Nach einem kurzen Frühstück, mit starken Kaffee gegen die Müdigkeit fuhren wir direkt zum Tierheim. Dort wurden wir schon erwartet und freundlich begrüßt. Nachdem wir die Futter- und Sachspenden verteilt hatten starteten wir einen Rundgang durch das Tierheim. Wir machten neue Fotos und Videos von den Hunden und verteilten Streicheleinheiten. Zu dieser Zeit kamen gerade die Kinder vom Feriencamp und holten ihre Patenhunde ab. Am liebsten wären alle Hunde mit den Kindern mitgegangen, aber das geht ja leider nicht.

 

Nach dem wir alles besichtigt hatten  bekamen wir Besuch von Pali. Er lud uns ein die Kinder vom Kindercamp beim Hundetraining zu besuchen. Da sagten wir gleich ja und fuhren in den Stadtpark von Nagykanizsa. Wir waren sofort begeistert. So eine tolle Idee kannten wir aus Deutschland nicht. Es war uns eine Freude die Kinder mit ihren Patenhunden zu beobachten. Die Hunde hatten riesen Spaß an der Ausbildung obwohl es sehr warm war. Endlich bekamen sie Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und jede Menge Leckerlies. Die Bilder könnt ihr auf der Homepage anschauen.

 

Gegen Mittag kam die Köchin mit dem Auto in den Stadtpark gefahren und hatte für alle Mittagessen dabei. Wir wurden freundlich eingeladen. Es gab eine Art Gemüseeintopf mit typisch ungarischer Wurst die in Scheiben geschnitten war. Dazu gab es Weißbrot und Blätterteiggebäck. Es schmeckte wirklich lecker… Nach dem Essen ging das Hundetraining weiter und es wurde mit den Kindern noch ein Hundequiz durchgeführt. Wir fanden es besonders schön einmal die Hunde im Umgang mit den Kindern zu beobachten und dabei fiel uns auf, das z.B. Princess überhaupt keine Angst vor Kindern hat. Ihr Patenjunge fuchtelte gedankenlos und wild mit einem großen Stock umher und Princess blieb total gelassen. Sie ging ganz brav an der Leine mit als wenn dies selbstverständlich ist. Gegen 14.00 Uhr verließen wir den Stadtpark und fuhren wieder ins Tierheim. Dort schauten wir erst mal nach den kleinen Katzen die in einem Hasenkäfig untergebracht waren. Leider ist im Tierheim eine Katzenerkrankung so dass die meisten Katzenwelpen sterben..:-( .

 

Während Sabine noch ein paar Fotos machte gingen meine Tochter und ich noch einmal zum Zwinger der kleinen „Bütyök“ .Sie hatte am Morgen so unser Herz berührt (die anderen Hunde natürlich auch ) das wir beschlossen mit ihr spazieren zu gehen. Sie freute sich so sehr das wir ihr kaum das Halsband und die Leine anlegen konnten und genoss es sichtlich mal wieder Rasen unter ihren kleinen Pfötchen zuhaben. Wir ließen keine Gelegenheit aus sie zu streicheln denn sie genoss jede liebevolle Berührung. Am liebsten hätten wir jeden Hund einmal ausgeführt aber das geht ja leider aus Zeitgründen nicht.

 

An diesem Tag waren aber auch ein paar Kinder aus der Umgebung im Tierheim und sind mit den Hunden spazieren gegangen. Am späten Nachmittag als alle Kinder ihre Patenhunde wieder ins Tierheim gebracht hatten fuhren wir mit nach Kisnkaniza ins Kindercamp. Pali zeigte uns gleich die örtlichen Gegebenheiten. Nach einiger Zeit machte sich der Schlafmangel bemerkbar und die Hitze verstärkte diesen noch. Nachdem ich öfters im Sitzen sekundenweise eingeschlafen bin fuhr uns Sabine in die Pension. Nach einer kalten Dusche fielen meine Tochter und ich in die Betten und der Tag endete im Tiefschlaf. Sabine fuhr nochmal zurück zum Kindercamp um wichtige Sachen für TIN mit Pali zu besprechen.

 

Am nächsten Morgen waren wir alle ausgeruht und von dem Schlafmangel war nichts mehr zu spüren. Nach einem kräftigen Frühstück in der Pension fuhren wir zu Jenny um sie mit ihren Tieren zu besuchen. Wir hatten sie am Vortag im Tierheim getroffen und uns mit ihr verabredet. Sie wohnt in einem Dorf in der Nähe von Nagykanizsa. Jenny begrüßte uns ganz herzlich und wir plauderten über die Tiere.

 

Danach führte sie uns zu dem total verfallenen Haus an dem die Hündin mit den Welpen angekettet war. Es war ein trauriger Anblick. Der Besitzer musste ins Gefängnis und hatte die Hündin zurück gelassen. Seine Mutter kam nur sporadisch vorbei um Essensreste zu füttern. Kümmerte sich aber nicht weiter. Dies übernahm nun Jenny und die Hündin wurde von Tag zu Tag durch die Fütterung freundlicher zu ihr. In ihre Obhut durfte Jenny die Hündin nicht nehmen, dies erlaubte die Mutter des Besitzers nicht. Jenny wusste leider nicht dass die Hündin tragend war und als sie eine Tages wieder zum Füttern kam lagen kleine Hundewelpen in einer Erdhöhle. Diese hatte die Hündin in ihrer Not zum Schutz der Welpen gegraben. Wir machten Fotos und Videos von der Hundefamilie und hoffen dass wir alle in liebevolle Familien vermitteln können. Jenny wird, sobald der Besitzer zustimmt, die Hundefamilie bei sich zu Hause aufnehmen bis sie vermittelt werden können. Danke liebe Jenny dass du  dich so liebevoll darum kümmerst. Ohne deine Hilfe hätte die Hundefamilie nicht überlebt.

 

Nach dem Besuch bei Jenny fuhren wir nach Dombovar und wurden dort schon von Iris erwartet. Auch hier verteilten wir Sach-und Futterspenden. Iris stellte uns alle Hunde aus der Tötungsstation  vor. Wir haben dann neue Fotos und Videos von den Hunden gemacht und besichtigten dann die Tötungsstation. Die neuen Zwinger sind wirklich schön. Als Kontrast konnten wir die alten Zwinger daneben betrachten. Ein Glück muss kein Hund mehr dort hinein.

 

Nachdem wir alle Absprachen mit Iris getroffen hatten fuhren wir nach Mohác ins Hotel. Den Abend ließen wir in einem gemütlichen Lokal, direkt an der Donau, mit original ungarischer Livemusik und leckerem Abendessen ausklingen. Am nächsten Morgen fuhren wir gleich ins Tierheim. Dort wurden wir schon freundlich erwartet. Auch hier verteilten wir wieder Sach- und Futterspenden. Die Tierheimmitarbeiter  freuten sich sehr über die Spenden. Wir waren begeistert vom Umbau der Garagen. Alles toll gefliest  und schön hell .Leider waren nebenan in der Garage immer noch 3 Hunde in Käfigen untergebracht. Die kleine Patrizia winselte und jammerte ganz laut in ihrem Käfig. Sie tat uns so leid dass wir sie gleich aus dem Käfig nahmen und streichelten. Sie war sofort ruhig und schleckte uns ab vor Freude. Ich hoffe sie bekommt ganz schnell eine Familie damit sie aus dem schrecklichen Käfig rauskommt. Sie ist ja noch ein kleines Hundemädchen und sooo lieb...:-)

 

Als nächstes gingen wir in den Quarantänebereich. Dort wartete schon die Tierärztin , denn alle Welpen wurden gechipt und wir machten Fotos von der Rasselbande..:-) Aber auch von den anderen Hunden die neu ins Tierheim gekommen waren damit sie schnell ein neues zu Hause finden. Danach machten wir einen Rundgang durch das Tierheim. Die Sonne war sehr heiß aber die Hunde freuten sich über jede kleine Zuwendung und genossen Streicheleinheiten…

 

Nun war es an der Zeit auf zur großen Reise nach Deutschland zu starten. Die Tierheimmitarbeiter brachten die vermittelten Hunde. Nachdem alle in ihre Boxen verladen waren fuhren wir nach Dombovar. Dort wartete schon Iris auf uns. Alle Hunde wurden schnell in den klimatisierten Transporter in ihre Box verladen, mit ausreichend Wasser versorgt  und dann ging es weiter Richtung Nagykanizsa. Hier trafen wir auch nochmal Jenny und sie gab uns unter Tränen die kleine Katy (Greta),ihre Pflegehündin, mit auf große Reise in ihr neues zu Hause.

 

Die Rückfahrt war staufrei und die Hunde waren ruhig und ganz lieb. Als wenn sie es ahnten dass jetzt ein besseres Leben auf sie wartet…J so kamen wir um ca. 19.30 Uhr in Pocking an und übergaben den Adoptanten ihre Schützlinge. Es ist jedes Mal für mich ein bewegender Moment wenn die Hunde von ihren neuen Besitzern voller Freude in die Arme genommen werden. Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen…J einfach nur schön. Im Verlauf der weiteren Nacht haben alle Hunde ihr neues zu Hause erreicht und sind glücklich und genießen ihr neues Hundeleben.


Abschließend möchte ich noch sagen dass es eine schöne Reise mit vielen Eindrücken war. Der Schlafmangel und die Anstrengungen sind es wert daß diese tollen Hunde gerettet sind und endlich ein schönes zu Hause haben. Dies war bestimmt nicht meine letzte Reise denn es gibt noch viele andere Hunde die sehnsüchtig auf eine neue Familie hoffen.


Vielen Dank an alle Menschen die durch Ihre Hilfe die Transporte ermöglichen…


Viele Grüße

 

Anke Stubenrauch

 
 
 
 
 
 
 
 
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