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Reisebericht Juni 2013

 

Es war wieder soweit, die nächste Fahrt nach Ungarn stand an. 23 Hunde standen diesmal auf unserer Liste die in ein neues Zuhause umziehen sollten.

Wie immer trafen wir uns bei Sibylle in Erlangen. Danke Bille, daß Du immer alle unsere „Mitfahrer“ einsammelst ;-) Petra Rogg kam mit dem Zug aus St. Wendel an und von Bille am Bahnhof in Nürnberg abgeholt. Gemeinsam fuhren wir dann mit unserem Transporter los Richtung Süden.

Die Fahrt war wie immer kurzweilig, man hatte sich ja so viel zu erzählen. Bevor uns die große Müdigkeit packte mussten wir auch noch das Programm durchsprechen, da wir unseren ersten Termin bereits am nächsten Morgen um 10 Uhr im Tierheim hatten mit Atilla Papp, Aniko, Pali und Zsusza. Ziel des Gespräches war es über die weitere Entwicklung des Tierheimes mehr zu erfahren, da sich dort momentan sehr viel tut.

 

Mitten in Österreich hielten wir im Auto ein kleines Nickerchen. Von Sonnenstrahlen geweckt konnten wir die Fahrt weiterhin fortsetzen und waren wie immer sehr zeitig im Tierheim. Dort waren die Helfer schon fleißig am Arbeiten und Jenny, unsere Helferin vor Ort, erwartete uns schon ungeduldig. Nachdem wir alle begrüsst hatten konnten wir diesmal sehr vielen Futterspenden ausladen. In diesem Namen nochmal herzlichen Dank an eine unbek. Spenderin aus Thüringen, wir bekamen Unmengen an Hundefutter! Danke an Anke für die Lagerung ;-)

 

Alle packten dann beim Ausladen der Spenden mit an, besonders gefragt waren Spot-Ons für Hunde, die werden dort dringend benötigt im Sommer! Bei unserem nachfolgenden Gespräch konnten wir viel über die derzeitige Situation des Tierheimes dort erfahren, den kompletten Bericht kann man unter PROJEKT NAGYKANIZSA nachlesen.  Nach dem Gespräch fotografierten wir noch die neuen und auch die alten Hunde!  Wir hatten wunderschönes, angenehmes Wetter aber leider stellten wir fest, daß dies nicht immer ideal ist um die Hunde schön zu fotografieren L da die Lichtverhältnisse sehr anspruchsvoll sind.

 

So viele tolle Hunde kamen wieder in das Tierheim, Zeus ein wunderschöner und sportlicher Viszla-Mix, ein altes Dackelchen schon über 10 Jahre alt und der arme Beagle Cesar der eine angeborene Augenkrankheit hat und dort sooo dringend raus muss! Auch so viele Welpen kamen wieder in das Tierheim, nun ist wieder akute „Wegwerfzeit“ der Welpen, was wir später auch in Mohacs feststellen mussten. 

 

Nachdem wir alle Hunde durchgegangen sind, Fotos gemacht hatten etc. gingen wir kurz in die Pension um uns frisch zu machen, es war an diesem Abend ungarische Kultur angesagt. Wir wollten uns schon lange mal die Zigeunerviertel ansehen. Pali war so nett und fuhr mit uns durch diese Region bei Zalakomar. Er erzählte uns so einiges wie die Ungarn mit den Zigeuner dort „versuchen“ Zusammen zu leben und es wird einem immer mehr klar, warum das nicht so einfach ist. Anschließend sind wir noch im Biotop des Kis Balatons spazieren gegangen, eine sehr natürlich belassene Gegend und sehr sehenswert. Der Kis Balaton ist der kleine Bruder vom Balaton und dort darf zum Glück nicht gebadet werden.

 

Wir besuchten dann noch einen Streichelzoo, wo es ungarische Wollschweine (ung. Mangalitza) Pferde, Esel, Ziegen und auch Wasserbüffel gab.

Abschließend besuchten wir dann noch ein „Ètterem“ wo wir leckeren Balaton-Zander gekostet haben. In dem Lokal kamen wir uns vor wie Zuhause, viele Deutsche und Österreicher, das Thermalbad Zalakarosz ist nicht weit. Todmüde fielen wir an diesem Tag ins Bett und schliefen beinahe 11 Stunden am Stück.

 

 

Am nächsten Tag ging es gleich in aller Frühe zu Katalin nach Zalakomar. Sie lebt dort mit einem Deutschen und sammelt Tiere aus der Umgebung auf, kastriert sie häufig auf eigene Kosten, und hat auch Notfälle, die fast verhungert wären adoptiert.  Zur Zeit hat sie eine kleine Hündin mit 8 Welpen aufgenommen. Die Jagdpächter haben sie im Wald angehängt mit den Welpen gefunden, knochendürr, sie konnte die Kleinen gar nicht mehr ernähren. Wir gaben Katalin Futter für die Welpen, die Mama und ihre anderen Hunde. Die nächsten Notfälle werden wohl nicht lange auf sich warten lassen. Katalin zahlt alle Tierarztkosten aus eigener Tasche und sammelt um dies finanzieren zu können, Pet-Flaschen und Blechdosen, für diese bekommen sie dann kiloweise abgerechnet Geld. Eine Knochenarbeit!

 

Gegen Mittag mussten wir uns auch von Katalin verabschieden und steuerten Ri. Dombovar zu Iris, unsere neue Betreuerin der Tötung in Dombovar, solange unsere Marlou noch ausser Gefecht gesetzt ist. Diesmal fuhren wir direkt am Balaton vorbei, wir waren schon x-mal in Ungarn haben aber noch nie den Balaton gesehen, ein sehr beeindruckendes Bild.

 

Iris wohnt in einem kleinen Dorf bei Dombovar und dort scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Viele Häuser werden dort verkauft und wir wurden ganz neidisch um die riesengroßen Gärten.  Wir wurden von Iris herzlich empfangen und konnten vieles bezüglich der neuen Hunde in der Tötung erfahren. Sie macht das ganz toll, verteilt Steckbriefe an die ungarischen Helfer und sie können diese dann ausfüllen damit man mehr über die Tiere weiß. Auch Fotos machte Iris sehr tolle und wir denken sie kann Marlou künftig bei der Arbeit in der Tötung sehr gut unterstützen.

 

Wieder mussten wir uns zu früh verabschieden, es war noch eine Strecke bis Mohacs, wo wir unser Übernachtungsquartier hatten. Gegen Abend kamen wir dort an und haben uns dann erst mal die Beine vertreten und statteten der Donau einen Besuch ab. Herrlich dort, man fühlt sich wie im Urlaub. Auch das kann Ungarn sein, Ruhe, Beschaulichkeit, sehnsüchtige Musik, wir wurden fast melancholisch. In einem Lokal mit Blick auf die Donau hörten wir der schönen ungarischen Musik zu und genossen den Abend, am nächsten Tag wartete viel Arbeit auf uns.

 

Abfahrt war morgens um 9.00 Uhr geplant. Gestärkt vom leckeren Frühstück  fuhren wir ins Tierheim und machten Fotos der neuen Hunde und der vielen Welpen die leider wieder im Tierheim gelandet sind. Ein Wurf mit ca. 8 Welpen wurde im Straßengraben gefunden ohne Mutter. Die kleine Rasselbande weinte bitterlich. Desweiteren ein toller großer Schäferhund-Mix, ein wunderschöner Malinoi, ein weiterer Wurf mit 5 Welpen und einige Staffs, für uns leider Gottes nicht in die Vermittlung zu nehmen. Wir wünschen uns für diese tollen Hunde ein gutes Zuhause in Österreich. Auch sie waren sehr freundlich.

 

Der Amtstierarzt überreichte und dann noch alle Tracespapiere, die restlichen Spenden wurden ausgeladen und auch viel Kleidung konnten wir wieder für die Leute dort lassen. Es erstaunt uns immer wieder wie dankbar die Leute dort für alles sind. Pünktlich konnten wir mit dem Laden der Hunde beginnen und  fuhren los Ri. Dombovar. Dort wurden wir wieder von Ingrid, Peter, Iris unserer neuen Helferin in Dombovar, und zu unserem Erstaunen von Marlou, Detlef und Freund begrüßt. Das war eine Überraschung!!! Oh unsere arme Marlou, es war wirklich ein schwerer Unfall und sie ist leider noch sehr im Bewegungsapparat eingeschränkt. Hoffentlich kommt sie bald wieder auf die Beine. Wir liefen nochmal kurz durch die Tötung die neuen Hunde besichtigen, Luna und Baldizar…. zwei solch tolle Tiere. Wieder düsten wir pünklich los Richtung Nagykanizsa und waren dort früher als gedacht. Die ungarischen Straßen sind mittlerweile sehr gut ausgebaut (zumind. die Bundesstraßen) und gut zu befahren.

 

In Nagykanizsa trafen wir nochmal Jenny und luden die restlichen Hunde ein. Wir verabschiedeten uns von allen, leider ist die Zeit immer zu kurz die man hat, um sich mit den Leuten zu unterhalten. Ich würde mir viel mehr Zeit mit jedem Einzelnen wünschen….

 

Auch hier kamen wir pünktlich weg und waren nach einer guten Fahrt viel früher bei unserem ersten Stop. Pillango und Lennon, sie waren die ersten die aussteigen durften. Ich nutzte die Zeit und ging mit beiden Tieren spazieren. Lennon dackltypisch, hat jeden Grashalm begrüsst, Pillango vorbildlich an der Leine gelaufen. Sie hatten solchen Spaß endlich im grünen Gras zu schnuppern…..

 

Beide wurden von ihrer neuen Familie herzlich empfangen und weiter ging die Fahrt nach Nürnberg…. hier durfte der forsche Boris aussteigen, ein wahrlicher Kampfschmuser und total toller Hund. Eine junge Familie holte ihn ab und wir hatten Mühe ihm das Geschirr anzumachen, da Boris Freudentänze vollführte ….. Er wird nun in der Hundeschule gute Marnieren lernen. Ein aufmerksamer LKW-Fahrer fragte uns hier, ob wir wohl Hunde „verticken“ und war recht sauer. Ich zeigte ihm unsere Genehmigung, unsere Zulassung und bat ihn auch die Polizei anzurufen weil er immer noch misstrauisch war. Das sind leider Folgen der vielen illegalen Transporte die gerade im Nürnberger Raum häufig aufgedeckt werden! Leider werden wir dann auch so behandelt….

Wir konnten ihn letztendlich wohl doch überzeugen ;-)))

 

Für mich war auch hier Endstation, Michael unser Ablösefahrer, brachte mein Auto vorbei und fuhr mit Petra weiter Ri. Westen, ich nahm Csoki und Babsi/Babette mit Ri. Nordbayern. Diese wurden dort von ihrer neuen Familie erwartet. Vielen Dank an Michael, daß er so kurzfristig eingesprungen ist. Er hatte in dieser Nacht wohl genauso eine lange Strecke gefahren wie wir nach Ungarn und zurück!!!! Er unterstützte Petra ganz toll beim Ausladen der vielen Hunde auf der weiteren Strecke und brachte das Auto wieder sicher zu mir zurück!!! Danke auch an Deine Frau, daß Sie Dich uns anvertraut hat ;-)

 

Es war eine sehr schöne und entspannende Fahrt in der man auch des öfteren mal Zeit hatte zum Nachdenken, das Land, die Landschauft, auf sich wirken zu lassen und nicht nur das Negative zu sehen. Wenn wir diese Ausgleiche nicht hätten, würden wir die Arbeit wohl nicht mehr schaffen!

 

Danke an Petra, für die tolle Fahrt mit Dir {#emotions_dlg.heart}

 

Sabine

 
 
 
 
 
 
 
 
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