HalliHallo,
erst einmal ganz großen Respekt vor eurer Arbeit. Es hat alles so reibungslos und gut koordiniert geklappt, dass man es kaum glauben kann. Von ersten Kontakt an bis zur Übergabe und sogar danach. Ihr leistet einfach großartige Arbeit und verdient höchste Anerkennung!
Auch die Mail nach der Abfahrt aus Ungarn und dann morgens gegen vier Uhr die SMS, dass der Transport in Deutschland ist. Spitzenmäßig! Es ist unfassbar, was ihr auf euch nehmt, mitmacht und es ist einfach nur bewunderungswürdig.
Wir waren natürlich viel zu früh auf dem Rastplatz. Man erkannte sich sofort: Die suchenden, ankommenden Fahrzeuge wurden "gescannt", ob leere Hundeboxen drin waren oder Futtersäcke. So haben wir alle draußen gestanden, teils in echtem Sauwetter mit Platzregen und Hagel, zusammen gerückt unter den vorhandenen Schirmen, nur um den Moment nicht zu verpassen, wo der Transporter ankam. Und leider war gerade richtig mieses Wetter, als es dann endlich soweit war. So ging alles ruckzuck. Alle rannten aufgeregt herum, versuchten einen Blick auf "ihren" Hund zu erhaschen. Handys, Fotoapparate wurden gezückt und ein erstes Foto gemacht. Dann wurde verteilt, kurze Halsbandanpassung, kurz mal ins Grüne mit dem Neuling und dann fix ins Auto - es schüttete wie aus Eimern...
Lucca war der Lauteste und Wildeste in der Box! Kratzte am Gitter, sprang so hoch, wie er eben konnte, jaulte, bellte, tobte, wollte endlich raus. Aber ab dem Moment, wo das Gitter offen war - kein Ton mehr, ein ganz ängstlicher Hund, der nicht weiß, wie ihm geschieht und vor allem, was mit ihm geschieht. Bewegungen nur noch in Zeitlupe und vorsichtig die Füße voreinander setzen.
Und er ist ja wirklich ein Kleiner! Ich war ziemlich überrascht, wie zierlich er ist. Wie Bilder doch täuschen können.
Aber egal. Er ist ein absolut liebes Schnuffelchen.
Eure Tipps auf der Homepage sind klasse. So geht man von vornherein mit null Erwartungen an die Begegnung und freut sich über jede Kleinigkeit, die klappt. Ein erstes freundliches, zaghaftes Wedeln noch auf dem Rastplatz - ein wunderbares Gefühl, es zu erleben, ein geduldiges Hochgenommenwerden, um ins Auto gesetzt zu werden, kein Murren, wenn wir sein Schnäuzchen beiseite geschoben haben, wenn er sich wieder an seiner Wunde lecken wollte. Geduldige weitere 4,5 Std. Autofahrt. Zuhause aus dem Auto raus - huch, wie hoch ist eine Rücksitzbank und wie tief die Straße! Also lassen wir uns lieber vorsichtig rausheben.
Ich war eigentlich sicher, dass wir das Thema Stubenreinheit angehen müssen, aber nichts da. Direkt nach der Autofahrt haben wir mal was erledigt und dann sollte es ins Haus gehen. Gut, dass ich wusste, dass es nicht einfach so klappen könnte. Und tatsächlich: ins Haus? Nein, lieber nicht. Auch wir vorneweg half da nicht. Also wieder auf den Arm - wie gut, dass er so klein ist!
Und was ist ein Treppenhaus eine komische Sache. Es geht auf merkwürdigen Etagen noch tiefer und irgendwo nach oben. Nee, lieber platt auf den Boden legen. Aber Hochnehmen ist ok, da passiert ja nichts Schlimmes.
Oben abgesetzt, Wohnungstür auf, aber da reingehen? Nein, auch lieber nicht. Also wieder tragen lassen. Hm, aber drinnen, riecht es spannend, vorsichtiger Erkundungsgang ist angesagt. Erste Runde noch ganz schön geduckt und Rute tief unten. Zweite Runde schon viel mutiger und freundlich wedeln. Ah, ein weicher Schlafplatz, erstmal Platz nehmen. Und dann von da aus noch mal alles erkunden, und immer wieder schnell auf den sicheren Schlafplatz zurück. Hoppla, in der Küche wird geklappert, das klingt gut - und tatsächlich, es gibt was zu Essen. Und dann SCHLAFEN, SCHLAFEN, SCHLAFEN. Später noch mal raus, na, wenn's sein muss, aber nur, wenn wieder Tragen angesagt ist. Aber dann nix mehr, nur noch schlafen - beim neuen Rudel im Schlafzimmer.
An anderen Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus, das Klappern aus der Küche kennt man jetzt schon, ein erstes forsches: Hey, ich hab Hunger! Und wieder Gassigehen, gleicher Weg wie gestern, klasse, schon bekannte Gerüche. Und dann wieder ab in die Koje und weiter ratzen. Später am Vormittag, nun fast so was wie ausgeschlafen, eine erste Übermutsanwandlung, Spielaufforderung und dann bitte Kraulen, Kraulen, Kraulen, am Hals, im Nacken und zack, ich schmeiß mich auf den Rücken, bitte das Bäuchlein, ich mach mich ganz lang, damit du gut rankommst.
Mittags gehts wieder raus. Die Schublade im Flur, aha, das Klimpern der Leine bedeutet also rausgehen. Huch, draußen auf der anderen Straßenseite ist ein Hund (Lucy). Der riecht genauso wie das Auto, der Teppich, die Schlafstellen, das Wassernapf. Wir gehen nebeneinander, noch mit dem Abstand der ganzen Straßenbreite, später mit dem Abstand von Frauchen und Tochter, dann mal voreinander und mal hintereinander. Wieder zuhause darf das neue Familienmitglied zuerst in die Wohnung und ohne Leine laufen. Lucy bleibt erst noch angeleint. Später, als alle entspannt auf dem Sofa sitzen, darf Lucy mal schnuppern kommen, jetzt ohne Leine. Und meine Güte, die kann ja mit ihrem ganzen Hintern wedeln! Kurzes Beschnuffeln und dann geht jeder wieder auf eines der Schlafplätzchen. Alles gut.
Nie im Leben hätte ich gewagt, mir vorzustellen, dass es so einfach wird mit unserem gemeinsamen Start!!!
Ganz liebe Grüße aus dem Hohen Norden!
Kathrin